Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Dahlem

Vorgeschichte

Um die Jahrhundertwende, in den Jahren 1899 bis 1901, wurden erstmals in der Gemeinde Dahlem Feuerlöschgeräte beschafft. Zu diesen Geräten gehörten eine Handdruckspritze, 20 Ledereimer und zwei schwehre Brandleitern mit vier Einreißhaken. Die Handdruckspritze mußte von Hand mit Wasser gefüllt werden.
Eine Feuerwehr als solche bestand bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Bei Brandkatastrophen oder ähnlichen Notständen stützte sich die Brandbekämpfung nur auf freiwillige Helfer. Im Jahre 1901 hat dann die Aufsichtsbehörde eine Pflichtfeuerwehr ausgerufen. Zum Dienst in dieser Wehr war jeder männliche Einwohner im Alter zwischen 18 und 60 Jahren verpflichtet. Durch die Verpflichtung aller einsatzfähigen Männer entstanden viele Streitigkeiten.

 

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

Im Jahre 1913 fanden sich Männer der Gemeinde, die den organisierten Brandschutz beim Militär kennengelernt hatten, bereit, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Dieser Entschluß wurde insbesondere bei den Behörden begrüßt und unterstützt. Zur Gründungsversammlung am 13. Oktober 1913 erschienen 40 junge Männer, die Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr werden wollten. Zum ersten Wehrführer und Brandmeister wählten die Mitglieder den Polizeibeamten Johann Matthias W a w e r. Am 16. 1. 1914 wurde die neu gegründete Wehr durch den damaligen Landrat Dr. K r e u t z b e r g staatlich anerkannt.
Ende Januar 1914 fand die erste Generalversammlung statt. Die Mitglieder erhielten die ersten Uniformen und Ausrüstungsgegenstände. Die für damalige Verhältnisse stattliche Anzahl freiwilliger Feuerwehrmänner garantierte bald eine gute Schlagkraft.
Am 10. Mai 1914 verstarb plötzlich und unerwartet Brandmeister W a w e r. Er hatte sich insbesondere um die Gründung und den Aufbau der Wehr große Verdienste erworben. Sein plötzlicher Tod war daher für die Wehr ein schmerzlicher Verlust. An der Beerdigung nahmen viele Abordnungen der Feuerwehren von nah und fern teil.
Zunächst wurden alle Übungen eingestellt, bis ein neuer Wehrführer gewählt war. Später übernahm Lehrer Ferdinand Winkel die vorläufige Führung der Wehr. Inzwischen konnte jedoch eine neue Saug- und Druckspritze angeschafft werden.

 

Am 1. August 1914 läutete um 15.00 Uhr die Brandglocke. Das Anwesen des Landwirts Gottfried Söns (Bodden) stand in Flammen. Die Freiwillige Feuerwehr erhielt ihre "Feuertaufe" und konnte die neue Handdruckspritze zum erstenmal einsetzen. Durch das tatkräftige Eingreifen aller Wehrmänner konnte das Schadenfeuer auf seinen Herd beschränkt und ein Übergreifen auf die benachbarten Wohnhäuser und das Wohnhaus Söns verhindert werden. Während die Männer noch mit den Löscharbeiten beschäftigt waren, wurde am gleichen Tage die Mobilmachung ausgerufen. Der erste Weltkrieg war ausgebrochen. Viele Wehrpflichtige mußten am ersten Tage zu ihren Kasernen. Fast alle Feuerwehrleute wurden einberufen. Auch Lehrer Winkel, der zu dieser Zeit die Feuerwehr führte, mußte nach kurzer Zeit zum Kriegsdienst. Die Folge war, daß nach und nach das ganze Feuerlöschwesen ruhte. Die Uniformstücke und Ausrüstungsgegenstände wurden eingesammelt und auf dem Speicher des Kriegervereinshauses gelagert. Der erste Weltkrieg forderte viele Opfer. Aus den Reihen der Feuerwehr waren 10 Gefallene zu beklagen. Es sind dies

Hermann Meyer

Ferdinand Winkel

Peter Weber

Theodor Schmitz

Franz Jansen

Franz Zimmers

Josef May

Theodor Mertens

Josef Lenzen

Peter Fösges

 

Diesen Gefallenen hat die Freiwillige Feuerwehr eine Gedenktafel gewidmet, die im Innern der Pfarrkirche angebracht ist.

 

Nach Kriegsende zogen die Besatzungstruppen, vorwiegend französische und englische Truppen, auch in Dahlem ein. Die Feuerwehr wurde verboten und deren Ausrüstungsgegenstände zum großen Teil vernichtet. Am 02.11.1919 berief der damalige Bürgermeister B ü r s c h g e n s eine Versammlung ein mit dem Ziele der Wiedereinrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr. Die Versammlung hatte vollen Erfolg und die Neuorganisation der Wehr konnte beginnen. Zum vorläufigen Wehrführer wurde Hubert Grün gewählt. Stellvertreter und zweiter Brandmeister wurde Johann Schmitz (Mühlentheißen). Brandmeister Grün erreichte durch unermüdlichen Einsatz wieder eine ansehnliche Mitgliederzahl.
Am 24. 5. 1920 trat Brandmeister Grün zurück. Mit Zustimmung der Wehrmitglieder wurde der Polizeiwachtmeister Johann G u t h a u s e n neuer Brandmeister. Viele Schulungskurse und Einsatzübungen wurden durchgeführt und bald war der Brandschutz in der Gemeinde Dahlem wieder sichergestellt.

 

Im Jahre 1922 gründete die Feuerwehr noch einen Spielmannszug und wurde damit der Stolz der Dahlemer. An der Errichtung eines Ehrenmals für alle Gefallenen des ersten Weltkrieges, das am 11.09.1922 eingeweiht wurde, hatten die Wehrmitglieder besonderen Anteil. Mit einem Betrag von 1.260,- RM (Reichsmark> hatte sie einen wesentlichen Anteil zu den Baukosten des Ehrenmols beigetragen. Dieses Geld hatte die Feuerwehr aus dem Erlös von Theaterspiel aufgebracht.
Im Jahre 1923 ging die Wehr daran, ein neues Gerätehaus zu bauen. In der Ortsmitte, nahe der Kirche, wurde ein nicht mehr benutzbares Bauwerk abgerissen und mit dem Aufbau begonnen. Sämtliche Materialien stellte die Gemeinde zur Verfügung. Alle notwendigen Arbeiten haben die Wehrmitglieder freiwillig und unbezahlt verrichtet. Das neue Gerätehaus wurde am 18.11.1923 feierlich eingeweiht.

von links nach rechts: Peter Göbel, Theodor Wawer, Peter Zimmers, Peter Lenz, Matthias Müller, Hubert Grün Johann Guthausen, Johann Schmitz
von links nach rechts: Peter Göbel, Theodor Wawer, Peter Zimmers, Peter Lenz, Matthias Müller, Hubert Grün Johann Guthausen, Johann Schmitz

 

In den ersten Nachkriegsjahren hatte die Feuerwehr mehrere Waldbrände zu bekämpfen. Andere Einsätze waren in dieser Zeit nicht erforderlich.
In der Generalversammlung vom 09.01.1927 wurde eine interne Sterbekasse eingerichtet. Aus diesem Fond konnte in Notfällen innerhalb der Wehr kleine finanzielle Hilfe gewährt werden. Die Kasse wurde aus Mitgliedsbeiträgen angesammelt und erreichte einen Bestand zwischen 600,- und 1.000,- RM. Am 09.06.1927 trat Brandmeister Guthausen von seinem Amt zurück. Als Nachfolger wurde Matthias M ü I I e r (Kliee) vorgeschlagen und er wurde zum Brandmeister bestellt. Brandmeister Müller würdigte das Verdienst seines Vorgängers und schlug Brandmeister G u t h a u s e n zum Ehrenbrandmeister vor. Dieser Vorschlag wurde von den Beteiligten gutgeheißen und die Ernennung ausgesprochen und durch Urkunde bestätigt.

Auf Antrag der Feuerwehr beschaffte die Gemeinde am 04.0B.1929 eine Tragkraftspritze der Type "TS 8/8" und übergab sie der Wehr. Damit wurde die Schlagkraft in der Brandbekämpfung erheblich gesteigert.
Am 09.08.1931 wurde der Freiwilligen Feuerwehr und damit der ganzen Gemeinde eine besondere Ehre zuteil, da sie an diesem Tage Veranstalter des 7. Kreisfeuerwehrverbandstages war. Fast 1000 Wehrmänner aus dem Kreisgebiet und den Nachbarorten der Landkreise Daun und Prüm nahmen an dieser Veranstaltung teil. Die Dahlemer Wehr zeigte durch Schauübungen ihre Leistungsfähigkeit.
Das Fest bewies die kameradschaftliche Verbundenheit der Feuerwehrmänner untereinander. Vom Kreisfeuerwehrverband und der Kreisbehörde wurde der Dahlemer Feuerwehr mit Schreiben vom 12.0B.1931 eine öffentliche Belobigung für ihre vorbildlichen Leistungen ausgesprochen.

In der Jahreshauptversammlung im Oktober 1931 stieg die Zahl der aktiven Mitglieder auf 38. Außerdem konnten 45 fördernde Mitglieder geworben werden. Die Feuerwehrmänner wurden neu eingekleidet und erhielten die traditionelle blaue Uniform. Diese Ausgaben bedeuteten damals auch für die Gemeinde schon ein Problem, da sie ja auch die Kosten der technischen Geräte tragen mußte.
Außer einigen kleinen Waldbränden und einigen Kaminbränden blieb es bis zum Jahre 1934 in der Einsatznotwendigkeit der Feuerwehr ziemlich ruhig.

Im Jahre 1934 gellte eines nachts das Alarmhorn. Die Schreinerei des Ernst Schroeder stand in hellen Flammen. Das Feuer fand in dem trockenen Holz, von dem eine größere Menge im Betriebsgebäude lagerte, reichliche Nahrung. Die Schreinerei wurde dadurch in einen großen Gluthaufen verwandelt. Trotz der großen Hitze und der besonderen Erschwernisse, die ein Nachteinsatz mit sich bringt, gelang es der Feuerwehr, einen Übergriff ,des Feuers auf das Wohnhaus und die Nachbargebäude zu verhindern. Nur am Wohnhaus Schroeder, das mit der Schreinerei einen Gebäudekomplex darstellte, entstanden geringe Schäden.
Im gleichen Jahre entstand wiederum ein Schadenfeuer im Anwesen Johann Büngers. Hier fiel die Scheune dem Feuer zum Opfer. Dieses Scheunengebäude wurde dann wieder aufgebaut und zu einer Schlosserwerkstätte eingerichtet. In dieser Werkstatt entstand dann im Jahre 1935 wiederum ein Schadenfeuer durch die Explosion einer Gasflasche. Auch jetzt gelang es wieder der Feuerwehr, die angrenzenden Gebäude vor dem Feuer zu bewahren.
Durch diese drei Einsätze in zeitlich nahen Abständen hatte die Feuerwehr bewiesen, daß sie jeder Situation gewachsen war. Dies war nicht zuletzt der Verdienst des Brandmeisters Müller, der es nicht versäumte, die Wehrmänner immer wieder zu schulen und zu Einsatzübungen ob Tag oder Nacht zusammenzurufen.
Auch in diesen Jahren entstand nochmals ein Führerwechsel und der frühere Brandmeister Hubert Grün übernahrn wieder die Feuerwehr. Er hielt die Feuerwehr auf dem guten Ausbildungsstand, den sie damals hatte. Am 06.06.1938 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 25jähriges Stiftungsfest. Inzwischen wurden jedoch von amtswegen die Feuerwehren der Polizei unterstellt. Sie wurden damit zur Feuerschutzpolizei und die Freiwilligen Feuerwehren hatten aufgehört zu bestehen. Die blaue Uniform blieb ihnen erhalten. Lediglich erhielt der linke Ärmel eine entsprechende Beschriftung.

Im Jahre 1939 begann der zweite Weltkrieg und wieder muß:ten fast alle Wehrmänner die blaue Feuerwehruniform mit dem feldgrauen Rock vertauschen. Jugendliche und ältere Männer mußten nun zum Feuerwehrdienst herangezogen werden. Später wurden gar Frauen und Mädchen zu diesem Dienst verpflichtet. Diese haben dann oft ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen müssen, da Brand- und Sprengbomben im Orte viele Feuer entfachten.

Auch nach diesem Kriege wurden die Uniformen und Ausrüstungsgegenstände von den Besatzungstruppen zum größten Teil vernichtet. Die Motorspritze wurde zum Fahrzeugwaschen benutzt und war nachher nicht mehr zu gebrauchen. Jede Tätigkeit der Feuerwehr wurde untersagt.
1946 wurde Brandmeister Grün auch zum kommissarischen Bürgermeister ernannt. Er versuchte nun schon aus dem wenigen, was noch vorhanden war, den Feuerschutz wieder aufzubauen. Viele Wehrmänner waren im Kriege gefallen oder vermißt oder befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft. Die meisten der Kriegsteilnehmer, die nun zurückkehrten, wollten von Uniformen nichts mehr wissen. Brandmeister Grün war unermüdlich darum bemüht, die früheren Mitglieder der Feuerwehr wieder zur Mitarbeit zu bewegen. In der Generalversammlung vom 12.01.1947, die als erste Versammlung nach dem Kriege wieder stattfinden durfte, wurde wieder eine Grundlage für den Aufbau der Feuerwehr geschaffen. Brandmeister Grün wurde wiedergewählt. Zum Spritzenführer wurde Peter Schmitz und zum Steigerführer Theodor Wawer ernannt. In dem erhalten gebliebenen Gerätehaus befanden sich noch einige alte Schläuche. Sonst war kein Gerät mehr vorhanden.

Im Wege der Kompensation war es der Gemeinde möglich, durch die Hergabe von Holz eine Motorspritze wieder zu beschaffen. Amts- und Kreisverwalung waren bemüht, den Feuerwehren auch wieder Schlauchmaterial zur Verfügung zu stellen. Jetzt gelang es auch wieder, junge Männer für den Dienst in der Feuerwehr zu bewegen. Bald hatte die Wehr wieder eine stattliche Mitgliederzahl.
1948 erhielten die Feuerwehren alte abgesetzte und umgefärbte Militäruniformen aus englischen und amerikanischen Beständen.
Die Währungsreform am 21.06.1948 brachte auch der Vereinskasse der Freiwilligen Feuerwehr einen großen Rückschlag. 1949 wurden die Beiträge neu festgesetzt und der vorher bestehende Sterbekassenfonds wieder neu gebildet.

Die Instrumente des Spielmannszuges, Pfeifen und Trommeln, waren zum Teil noch in privaten Händen. Sie wurden der Feuerwehr zurückgegeben. Willi Schmilz (Mühlentheißen) übernahm als Tambourmajor den Spielmannszug. Nach und nach konnten wieder neue Instrum
Die Instrumente des Spielmannszuges, Pfeifen und Trommeln, waren zum Teil noch in privaten Händen. Sie wurden der Feuerwehr zurückgegeben. Willi Schmilz (Mühlentheißen) übernahm als Tambourmajor den Spielmannszug. Nach und nach konnten wieder neue Instrum

Im Jahre 1949 hatte die Feuerwehr drei Waldbrände zu bekämpfen. Am 27.12.1949 entstand im Anwesen Josef Klinkhammer (Wieler) ein Schadenfeuer in großem Ausmaß. Das Winterwetter war für die Brandbekämpfung ein großes Hindernis. Trotzdem war der Einsatz sehr erfolgreich.
Inzwischen war die Nachkriegszeit etwas überwunden. Viele junge Leute bewarben sich um eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Der Andrang war so stark, daß eine zweite Abteilung gebildet werden konnte. Die älteren Mitglieder wurden inaktiv und bildeten so eine Reserve für den Ernstfall.

1951 waren im Ort vier Kaminbrände zu löschen. Außerdem wurde die Wehr zur Nachbarlöschhilfe nach Schmidtheim gerufen.
Auch für den Spielmannszug war das Jahr 1951 sehr erfolgreich. Zu allen größeren Festlichkeiten in der Umgebung bis ins Schleidener Tal hinein wurde er gerufen.

1953 feierte die Wehr ihr 40jähriges Jubiläum. Gleichzeitig konnte Brandmeister Grän auf eine 40jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr zurückblicken. Am Pfingstsonntag fand eine besondere Ehrung des Jubilars statt. Die Feuerwehr war mit dem Spielmannszug und der Musikkapelle zur Ehrung erschienen. Dechant Pesch als Vertreter der Kirche Kreisbrandmeister Schüer und die Vertreter der Verwaltung von Amt und Kreis nahmen teil. Auch die Ortsbevölkerung zeigte ein reges Interesse. Der Pfingstmontag war dann der Tag des großen Stiftungsfestes der Feuerwehr. An dieser Veranstaltung nahmen alle Feuerwehren des Amtsbezirks Schmidtheim und die aus Stadtkyll, Glaadt-Jünkerath, Esch, Ripsdorf, Tondorf, Blankenheimerdorf und Mülheim teil. Nach Aufstellung des Festzuges wurde vor allen Feuerwehrmännern Brandmeister Grün durch Kreisbrandmeister Schüer zum Oberbrandmeister ernannt. Gleichzeitig wurde ihm das Feuerwehrverdienstkreuz in Gold verliehen.
Nach dem Festzug fand eine Steigerübung unter Leitung von Steigerführer Wawer am Turm statt. Eine Großalarm-Übung unter Leitung von Spritzenführer Peter Schmitz wurde anschließend durchgeführt.

Am Kirmessonntag im Oktober 1953 ertönte kurz vor Mitternacht die Alarmsirene. In Schmidtheim standen die Häuser Thur und Sieberath in Flammen. In kürzester Zeit war die Feuerwehr an der Brandstelle. In Gemeinschaft mit der Schmidtheimer und Blankenheimer Feuerwehr wurde das Feuer erfolgreich bekämpft.
Am nächsten Tag, Kirmessonntag, heulte gegen 20.30 Uhr wiederum die Sirene. Diesmal stand in Nettersheim ein Bauernhof in Flammen. Hier war der Einsatz der Dahlemer Wehr jedoch nur von kurzer Dauer und gegen Mitternacht trafen die Wehrmänner wieder zu Hause ein.

Im Jahre 1954 waren außer einigen kleinen Waldbränden keine größeren Einsätze zur verzeichnen.
Am 0B.11.1955 ertönte um 6.20 Uhr morgens die Alarmsirene. Das Kesselhaus und der ganze Maschinenraum des Dahlemer Sägewerks stand in Flammen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte das Übergreifen des Feuers auf die anschließende große Sägehalle verhindert und damit ein Großbrand vermieden werden.
Am 22.01.1956 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr einen Kameradschaftsabend. Bei dieser Feier wurde folgenden Feuerwehrmännern das Ehrenkreuz in Silber durch Amtsbrandmeister Poth überreicht:

Hubert Grün,

Oberbrandmeister,

42 Dienstjahre

Peter Schmitz,

Brandmeister,

36 Dienstjahre

Willi Schmitz,

Feuerwehrmann,

36 Dienstjahre

Theo Wawer,

Feuerwehrmann,

32 Dienstjahre

Johann Lenz,

Feuerwehrmann,

32 Dienstjahre

Sebastian Wienand,

Feuerwehrmann,

30 Dienstjahre

Johann Pitzen,

Feuerwehrmann,

30 Dienstjahre

Josef Schmitz,

Feuerwehrmann,

28 Dienstjahre

Albert Wawer,

Feuerwehrmann,

28 Dienstjahre

Gottfried Söns,

Feuerwehrmann,

26 Dienstjahre

Im Jahre 1957 wurde zum erstenmal die Anschaffung eines Löschfahrzeuges erwogen. Der Vorschlag kam vom Kreise, weil das Land Katastrophenfahrzeuge im Land verteilen wollte. Es blieb jedoch zunächst nur bei diesem Vorschlag.
Am 25.0B.1957 schied Oberbrandmeister Grün wegen Erreichens der Altersgrenze und Brandmeister Peter Schmitz wegen Krankheit aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr aus. Amtswehrführer Poth leitete die einberufene Versammlung und bat um Wahlvorschläge. In geheimer Wahl wurden von den Mitgliedern Theo Wawer als Wehrführer und Johann Schramm als Stellvertreter gewählt. Diese Wahl wurde vom Rat der Gemeinde und der Amts- und Kreisbehörde bestätigt. Alsdann wurde Theo Wawer als Oberbrandmeister und Johann Schramm als Brandmeister eingeführt. Gruppenführer wurden Josef Rütz als Steigerführer und Josef Zimmers II als Spritzenführer.
Am 26.01.1958 fand eine Abschiedsfeier zu Ehren der beiden ausscheidenden Wehrführer statt. Der Rat der Gemeinde mit Ortsbürgermeister Göbel, Amtsdirektor Wieland, Kreisbrandmeister Schüer und Amtsbrandmeister Poth nahmen mit der ganzen Feuerwehr an der Abschiedsfeier teil. Oberbrandmeister Grün wurde zum Ehrenoberbrandmeister und Brandmeister Schmitz zum Ehrenbrandmeister durch Urkunde ernannt. Für die Gemeinde überreichte Amts- und Gemeindedirektor Wieland jedem ein Geschenk. Für die Feuerwehr übergab Oberbrandmeister Wawer jedem das Buch "Der goldene Helm" als bleibendes Andenken und als Dank für die Kameradschaft. In seiner Ansprache stellte Oberbrandmeister Wawer die beiden als Vorbild hin und sagte u. a.: "Möge der Idealismus dieser beiden Männer Euch immer als Leitmotiv dienen in dem Bestreben, Euren Mitmenschen in jeder Notlage zu helfen und unserem Wahlspruch treu ,Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr' immer nur eines zu sein, nämlich Feuerwehrmänner." Der Spielmannszug unter Leitung des Tambourmajors Klaus Wawer trug zur Verschönerung der Feier bei.
Am 29.12.1958 verstarb unser Kamerad Albert Wawer. Er hatte 28 Jahre der Feuerwehr angehört und war viele Jahre Mitglied des Spielmannszuges. Die Wehr wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

An der Generalversammlung am 26.01.1959 nahm Ortsbürgermeister Göbel mit dem Rat der Gemeinde und Amtsbrandmeister Poth teil. Bei dieser Zusammenkunft wurde auch nochmals die Beschaffung eines Löschfahrzeuges erwogen. Der Rat erklärte sich damit einverstanden, daß Angebote eingefordert werden konnten.
Am 10.01.1960 hatte die Feuerwehr alle Kinder der aktiven und fördernden Mitglieder im Alter zwischen 1 und 14 Jahren zu einer Weihnachtsfeier eingeladen. 87 Kinder waren anwesend. Mit den kleinsten waren die Mütter gekommen. Der Tag war für die Kinder, insbesondere für die kleinsten, ein großes Erlebnis. Lehrer Wawer hatte mit zwei Klassen der Volksschule vieles zum Gelingen der Feier beigetragen.
Am 25.02.1960 begann ein Erste-Hilfe-Lehrgang, an dem sich 34 Wehrmänner beteiligten. Lehrgangsleiterin war Fräulein Maria Gaspers aus Sötenich vom DRK Kreisverband Schleiden. Vortragender Arzt war Dr. med. Schmitz aus Schmidiheim.
Am 12.03.1960 legten die Teilnehmer eine Erste-Hilfe-Prüfung ab. Die Lehrgangskosten hat die Gemeinde übernommen.

von links nach rechts: Matthias Müller, Hubert Grün, Johann Guthausen, Johann Schmitz
von links nach rechts: Matthias Müller, Hubert Grün, Johann Guthausen, Johann Schmitz

Am 17.12.1960 fand eine kleine Kameradschaftsfeier statt. Anlaß dieser Feier war die Verleihung des Feuerwehrehrenkreuzes an zwei verdiente Mitglieder. Kreisbrandmeister Schüer überreichte das Ehrenkreuz an

Otto Klinkhammer

Josef Zimmers I

An der Feier nahmen weiter teil Bürgermeister Göbel mit dem Rat der Gemeinde Amts- und Gemeindedirektor Wieland und Amtsbrandmeister Poth. Amtsdirektor Wieland übergab beiden Jubilaren zu ihrer 25jährigen Feuerwehrdienstzeit ein schönes Geschenk. Der Spielmannszug umrahmte die Feier.
Am Kreisverbandsfest des Jahres 1961, das in Baasem stattfand, nahm die Dahlemer Feuerwehr mit Spielmannszug geschlossen teil.
1961 mußte die Feuerwehr zusammen mit der Schmidtheimer Wehr einen größeren Waldbrand auf dem Heidekopf bekämpfen.
Am 26.09.1961 gegen 11 Uhr entstand in der Scheune des Landwirts Fritz Vogelsberg ein Feuer, das sehr schnell um sich griff. Stall und Scheune mit den gesamten Erntevorräten wurden ein Raub der Flammen. Die unmittelbar angrenzenden Wohnhäuser Vogelsberg und Müller konnten vor jedem Schaden bewahrt werden. Die vorsorglich alarmierten Feuerwehren von Schmidtheim und Stadtkyll brauchten in die Feuerbekämpfung nicht mehr einzugreifen.

Inzwischen hatte sich der Rat der Gemeinde entschlossen, für die Feuerwehr ein Löschfahrzeug anzuschaffen. Die noch vorhandene Tragkraftspritze war vom Technischen Überwachungs-Verein (TÜV) für unbrauchbar erklärt worden. Eine neue Tragkraftspritze wurde bis zur Lieferung des Löschfahrzeuges von der Fa. Wolter in Eschweiler unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Sie hatte ihre Feuerprobe beim Brande Vogelsberg bestanden.
Nicht weniger als fünfzehnmal mußte die Feuerwehr im Kloster Maria Frieden bei Wassernot helfen, da nach jedem stärkeren Regenfall die Vorratskeller und der Heizungsraum des Klosters unter Wasser standen.
Am 03.01.1962 ertönte um 15.30 Uhr die Alarmsirene. Im benachbarten Baasem brannte das Gehöft Kinnen. In Gemeinschaft mit den Feuerwehren von Baasem, Kronenburg und Stadtkyll mußte das Löschwasser aus dem 2 km entfernten Simmelbach zur Brandstelle gefördert werden. Bei eisiger Kälte war die Brandbekämpfung äußerst schwierig. Gegen 19.00 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Sobald nun der Wasserdurchlauf in den Schläuchen aufhörte, waren diese bereits in kürzester Zeit hart gefroren. Es war sehr schwierig, das Schlauchmaterial wieder zu tauen und wieder ordnungsgemäß bereit zu halten. Am nächsten Tag, dem 04.01.1962, heulte die Alarmsirene gegen 16.00 Uhr von neuem. Wieder ein Brand in Baasem, diesmal das Nachbarhaus Furth. Die Schlauchleitungen lagen noch zum Teil vom Vortage, konnten aber nicht mehr verwendet werden, weil sie hart gefroren waren. Auch jetzt waren die Feuerwehren der Nachbarorte wieder im Einsatz. Zusätzlich war das Löschfahrzeug der amerikanischen Radarstation Prüm mit Schaumlöscher im Einsatz. Um 2.00 Uhr nachts war auch dieses Feuer unter Kontrolle gebracht und die auswärtigen Wehren konnten wieder abrücken. Gegen 4.00 Uhr morgens heulte schon wieder die Sirene und wieder brannte es in Baasem. Dieser Einsatz, der sich wieder nur auf den Schutz der Nachbarhäuser erstrecken konnte, dauerte bis 17 Uhr. Bei diesen Einsätzen in Baasem entstanden durch die starke Kälte sehr viele Schäden an den Löschgeräten und viel Schlauchmaterial wurde völlig unbrauchbar.

1962 hat die Gemeinde der Feuerwehr wieder größere Mittel zur Verfügung gestellt. Dadurch konnte ein Schaumlöschgerät, 160 Ifdm. B-Schlauch und 105 Ifdm. C-Schlauch, fünf neue Strahlrohre, ein Trockenlöscher "Pi. 12", 40 neue Arbeitsanzüge, Hacken, Schaufeln und Brandpatschen zur Waldbrandbekämpfung angeschafft werden. Weiter wurden noch die fehlenden Stahlhelme und Hakengurte gekauft. Zum erstenmal in der 50jährigen Geschichte der Freiwillioen Feuerwehr ist die persönliche Ausr¨stung der Wehrmänner zufriedenstellend.

Am 18.02.1962 veranstaltete die Feuerwehr einen Kameradschaftsabend mit den Angehörigen. Dieser Abend wurde durch Vortröge aller Art (gesanglich und humoristisch), Tanz und Unterhaltung zu einer schönen Veranstaltung. Eine gleichzeitig durchgeführte Sammlung für die Geschädigten der Flutkatastrophe im Raume Hamburg brachte ein Ergebnis von 400,- DM.
Am 24.02.1962 wurde die Wehr alarmiert. Ein Flächenbrand bedrohte den Jungaufwuchs am Sönsberg. Durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr konnte ein großer Schaden verhindert werden.

Am 28.02.1962 konnte endlich das neue Feuerlöschfahrzeug bei der Fa. Bachert in Kochendorf abgeholt werden. Am Abend des 01. März. fuhr das neue Fahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn in Dahlem ein. Das Fahrzeug ist ein LF 8 der Type Ford "FK 2500" mit 100 PS Benzinmotor, Vorbaupumpe und Bachert Feuerwehraufbau.

Am 20.03.1962 kam das Fahrzeug bei einem Flächen- und Waldbrand zum ersten Einsatz.
Am 11.06.1962, Pfingstmontag, dem Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr, wurde das Fahrzeug feierlich eingesegnet durch Hochwürden Dechant Pesch, Bürgermeister Göbel übergab das Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr. An der Feierlichkeit nahmen Kreisbrandmeister Schüer und Amtsbrandmeister Poth teil. Aber auch die Bevölkerung nahm regen Anteil. Der Wehrführer dankte in bewegten Worten dem Rat der Gemeinde und der Amtsvertretung, die es ermöglicht hatten, daß die Feuerwehr nunmehr dieses Fahrzeug besaß. Das blumengeschmückte Fahrzeug wurde nachmittags im Festzug durch den Ort gefahren.
Am 26.01.1963 konnte der Wehrführer in einem Tätigkeitsbericht für 1962 folgende Einsätze bekanntgeben:

3 Großbrände

3 Wassernotstandsfälle

2 Wald- und Flächenbrände

13 Übungen

3 Kaminbrände

 

Am 50. Jahrestag ihres Bestehens hat die Freiwillige Feuerwehr Dahlem folgenden Mitgliederstand:

40 aktive Feuerwehrmänner

4 Ehrenmitglieder

11 inaktive Feuerwehrmänner

31 fördernde Mitglieder

Dieser Text stammt aus der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Feuerwehr Dahlem. Daher ist die Geschichte des Löschzuges nur bis zum Jahre 1963 beschrieben, ich arbeite aber daran diese Chronik bis heute zu vervollständigen.